Könnt ihr euch noch an das Reisen zu Covid-19 Zeiten erinnern? Wahrscheinlich nicht. Und wer könnte es euch verdenken? Das Virus hat so gut wie jeden Reiseplan damals zunichte gemacht. Selbst wir bei Thriving Green mussten akzeptieren, dass jeglicher persönlicher Austausch mit unseren kenianischen Partnern bis auf Weiteres nur digital stattfinden würde. Über die Jahre hatten wir gelernt, wie wichtig regelmäßige Treffen vor Ort für eine effektive Zusammenarbeit sind. Doch plötzlich waren wir gezwungen, uns mit virtuellen Verbindungen zufrieden zu geben. In den kommenden Monaten sollten die pandemiebedingten Reiserestriktionen, zusammen mit den steigenden Kosten für Düngemittel, unseren Kampf gegen Mangelernährung auf eine harte Probe stellen.
Umso mehr freut es uns, dass wir in den letzten Monaten Partner an verschiedenen Standorten besuchen konnten! Im Januar hatten wir bereits unseren neuen Partner Viride in Marokko besucht, wie ihr im letzten Blogeintrag nachlesen könnt. Und jetzt im Mai ging es für uns auch endlich wieder nach Kenia! Unser Vorstand Marie machte sich auf und besuchte gleich mehrere unserer kenianischen Partner. Ihr erstes Treffen hatte sie mit Eddy, dem Farmmanager unserer Spirulinazucht in Mombasa. Eddy hatte in den letzten Monaten mit den steigenden Düngerpreisen, bedingt durch die Pandemie und den darauffolgenden Ukrainekrieg, zu kämpfen. Er fühlte sich gezwungen, die Zucht stillzulegen und zurück in seine Heimat Kisumu zu gehen. Beim gemeinsamen Treffen mit ihm konnte Marie mit ihm über die bestehenden Probleme und möglichen Lösungsansätze diskutieren.
Hierbei könnte IIMSAM helfen, der nächste Stopp auf Maries Reiseroute. IIMSAM ist eine Organisation in Kenia, die seit 2006 existiert und seitdem verschiedenste soziale Projekte initiiert hat. IIMSAM ist im Besitz von zwei Spirulinabecken bei Kisumu, die aktuell nicht betrieben werden. Zusammen mit IIMSAM planen wir deren Spirulinazucht wieder zum Leben erwecken und mit unserem Know-how den Anbau- und Ernteprozess zu verbessern. Marie nutzte die Gelegenheit, die Anlage genauer zu inspizieren und sich mit den Leuten vor Ort über die anstehenden Schritte auszutauschen. Die Vorbereitungen für die erneute Inbetriebnahme laufen.
Der letzte Partner, den Marie auf ihrer Keniatour besuchte, war Zachuas, unser Kontakt in Ebukanga. Die klimatischen Bedingungen vor Ort sind nicht für den Anbau von Spirulina geeignet. Daher hatten wir die Idee, unsere Anlage in eine geteilte Fisch- und Algenzucht umzuwandeln. Mit unserer Unterstützung haben Zachuas und sein Team bereits einen Brunnen vor Ort bohren lassen, um ausreichend Wasserzugang sicherzustellen. Aktuell analysieren wir Wasserproben, und wollen basierend darauf geeignete Fisch- und Algenarten auswählen. Hilfe erhalten wir dabei zusätzlich von unserem Partner ProTerra und Viride in Marokko, die viel Erfahrung im Bereich der Fischzucht in Afrika haben. Wir planen, auch in Ebukanga die Becken bald wieder mit Leben zu füllen! Außerdem züchten er und sein Team bereits erfolgreich Bienen, bauen Gemüse an und halten Hühner und Kühe, um die Nahrung vor Ort sicherzustellen. Auch diese Projekte werden von uns unterstützt.
Somit ist einiges zu tun, aber wir freuen uns auf all die spannenden Projekte mit unseren motivierten Partnern und sind froh, endlich wieder vor Ort sein zu können!
Wenn ihr uns dabei unterstützen wollt – wir suchen immer helfende Hände oder eine Spende, um unsere Projekte gemeinsam mit euch und unseren Partnern vor Ort zu verwirklichen.