Endlich ist es so weit! Nach jahrelanger Entwicklung, zahlreichen Prototypen und Simulationen vor Ort war unser Sensor zum Jahreswechsel bereit für seinen eigentlichen Job: Den Anbau von Spirulina und anderen Mikroalgen an unseren Anlagen zu unterstützen. Für seinen ersten Außeneinsatz ging es aber nicht nach Kenia, wo unsere drei bisherigen Spirulinazuchten liegen, sondern nach Marokko in die Westsahara!
Dort haben unsere zwei neuen Partner Viride und ProTerra zusammen eine Anlage errichtet, an der sie Mikroalgen- und Fischzucht ökologisch und effizient miteinander kombinieren wollen. Viride, ein Start-up aus dem Raum Frankfurt, baut Mikroalgen an, um CO2 zu binden und alternative Nährstoffquellen zur Verfügung zu stellen. Aktuell fokussieren sie sich auf die Produktion von Dunaliella und Nannochloropsis. Dunaliella liefert große Mengen an beta-Carotin, das im Körper zu Vitamin A umgewandelt werden kann. Nannochloropsis dagegen weist einen hohen Gehalt an Omega-3 Fettsäuren auf. Diese ungesättigten Fettsäuren spielen eine wichtige Rolle für unseren Stoffwechsel. ProTerrazüchten neben den Mikroalgen Chlorella und Spirulina auch noch Buntbarsche. Die Fische brauchen Sauerstoff zum Atmen, zurück bleibt Kohlenstoffdioxid, das von den Algen gebunden und in O2 umgewandelt wird. Durch die Kombination von Fischen und Algen entsteht ein natürlicher Kreislauf, wodurch die Ressourcen vor Ort optimal genutzt werden. Ein Konzept, das uns sofort begeistert hat! Somit nahmen wir ihre Einladung, ihren Standort in der Westsahara im Süden Marokkos zu besuchen und unsere Sensorik dort zu testen, sehr gerne an!
Zusammen mit David, Co-Founder von Viride, und unseren beiden Entwicklern Stefan und Flonnie ging es für unseren Sensor also am 7. Januar los in die Westsahara. Der Standort von Viride und ProTerra befindet sich dort an der Atlantikküste nahe Dakhla. Dort sollte der Sensor die nächsten Tage schwimmend in einem Dunaliellabecken verbringen und verschiedenen Tests unterzogen werden. Zu den Parametern, die unser Sensor messen soll, gehören der pH-Wert, die Temperatur und die Salinität des Wassers im Becken, sowie die vorherrschende Algenkonzentration. Nachdem er dauerhaft im Algenbecken schwimmen angebracht werden soll, mussten auch die autarke Energieversorgung, sowie die zuverlässige Datenspeicherung und -übertragung auf unsere Datenserver geprüft werden.
Wichtigster Punkt zuerst: Der Sensor schwimmt, ist dicht und die Elektronik funktioniert auch nach mehreren Tagen einwandfrei! Zudem reicht die Sonneneinstrahlung aus, um ihn mit genug Energie zu versorgen und die Datenübertragung funktioniert. Unser Sensor hat nun schon über mehrere Tage viele Messwerte gesammelt, die sehr vielversprechend aussehen und aktuell hier in Regensburg genauer analysiert werden. Während unsere beiden Entwickler bereits wieder im kalten Deutschland angekommen sind, schwimmt unser Sensor noch in seinem Algenbecken bei Dakhla, genießt die Sonne und misst munter weiter…
Wenn ihr noch mehr über unsere beiden Partner lesen wollt, schaut doch mal auf ihren Webseiten vorbei:
Viride: https://viride.net
ProTerra: http://proterra.ma