Technik
Give a man a spirulina and you feed him for a day. Teach a man how to grow spirulina and the man feeds his village every day.
Das Herzstück unserer Standorte sind die Spirulina-Becken, in denen das Superfood wächst. Seit Beginn unserer Arbeit haben wir die Konstruktion durchgehend weiterentwickelt und an die jeweiligen Bedingungen vor Ort angepasst. Neben unseren Zuchtbecken umfassen unsere Standorte auch eine Trocknungskammer. Sobald das Spirulina bereit zur Ernte ist, wird es mit speziellen Tüchern abgesiebt und schonend getrocknet, bevor es zu Pulver weiterverarbeitet wird.




Die Spirulina-Becken
Der Anbau von Spirulina erfolgt in Salzwasserbecken, die eine Größe von 15 m mal 4 m umfassen und 40 cm tief sind. Sie bestehen aus wasserfestem Beton. Dabei war es uns von Anfang an wichtig, dass wir alle Baumaterialien lokal beziehen können.
Für ein optimales Wachstum sind neben einem hohen pH-Wert vor allem ein ausreichender Sauerstoffgehalt und genügend Sonnenlicht notwendig. Dies kann durch eine gute Zirkulation erreicht werden, weswegen wir unsere Beckenkonstruktion darauf angepasst und über die Jahre stetig weiterentwickelt haben. Auffällig ist dabei die zusätzliche Betonwand, die die Becken in der Mitte teilt. Im Inneren sind die Ecken abgerundet und statt harten Kanten zwischen Boden- und Seitenwänden ist eine Schräge. Dadurch entsteht ein Kreislauf innerhalb der Konstruktion, der durch ein speziell designtes Wasserrad (Paddle-Wheel) mit Solarmotor angetrieben wird. Wichtig ist dabei, dass sich das Rad langsam dreht, um das Spirulina nicht zu zerstören und trotzdem eine kontinuierliche Zirkulation zu gewährleisten.
Für die unterschiedlichen Bedingungen an den verschiedenen Standorten haben wir jeweilige Anpassungen vorgenommen. So schützen feine Netze in Turkana das Spirulina vor Sand, der vom Wind in die Becken geweht werden könnte und in Ebukanga schützt ein lichtdurchlässiges Dach vor Regenwasser, welches die Salzkonzentration verändern würde.
Hier haben wir den Bau unseres zweiten Standortes in Ebukanga dokumentiert und erklärt.
Der Spirulina-Anbau
Innerhalb von wenigen Tagen kann unser Superfood geerntet werden. Erntebereit ist Spirulina dann, wenn sich die Kultur soweit vermehrt hat, dass sich die einzelnen Spirulina-Zellen auf Grund ihrer Spiralform ineinander verhaken. Mit Sieben oder Netzen können sie einfach aus dem Wasser gefischt werden und erinnern dabei ein wenig an das Aussehen von Spinat. Wir benutzen für den Ernteprozess dünn-maschige Kunststoffnetze, die in einen Holzrahmen eingespannt sind.
Nach dem Ernteprozess können die Holzrahmen wie Schubladen in unsere Trocknungskammer geschoben werden. Die Trocknungskammer ist eine simple Holzkonstruktion, die durch die Sonne erhitzt wird. Das Spirulina kann hier ohne direkte Sonneneinstrahlung schonend und natürlich trocknen. Auf diese Weise ist das Spirulina nicht nur deutlich länger haltbar, sondern es bleiben auch alle wichtigen Nährstoffe erhalten.
In einem weiteren Schritt wird das Superfood zu Pulver verarbeitet, was den Vorteil hat, dass das Spirulina einfach zu den lokalen Gerichten hinzugegeben werden kann.
Ein weiterer großer Vorteil von Spirulina im Kampf gegen Mangelernährung ist das Wachstum durch Zellteilung. Es ist praktisch unmöglich, die gesamte Spirulinakultur aus den Becken zu ernten. Die zurückgebliebenen Zellen teilen sich wieder mit einem exponentiellen Wachstum, sodass bereits innerhalb weniger Tage wieder geerntet werden kann, ohne neu „ansähen“ zu müssen.




Qualität
Qualität ist uns wichtig! Deswegen überprüfen wir die Reinheit unseres Spirulina gleich mehrfach. Unsere Farmmanager untersuchen das Superfood regelmäßig unter dem Mikroskop. So können mögliche Verunreinigungen direkt festgestellt und behoben werden. Außerdem sind wir dabei, unser Spirulina von den lokalen Behörden als offizielles Lebensmittel registrieren zu lassen, wobei es strengen Tests unterzogen wird. Zusätzlich arbeiten wir an einem innovativen Sensorsystem zur Überwachung und Kontrolle unseres Superfoods.