Weihnachten in Afrika: So feiern die Menschen in Kenia

Wie wird Weihnachten in Kenia gefeiert? Welche Unterschiede gibt es zu unseren Traditionen? Und wie unterscheiden sich die Traditionen innerhalb des Landes?
Weihnachten in Afrika: So feiern die Menschen in Kenia

Da viele Kenianer Christen sind, ist Weihnachten in Kenia ein wichtiges Fest. Wie in den meisten Ländern, ist es ein Fest der Familie. Viele Menschen reisen aus der Stadt in ihre Heimatdörfer, um die Festtage mit ihrer Familie verbringen zu können. Häufig ist es die einzige Zeit im Jahr, in der die ganze Familie zusammenkommt. Darum sind die Straßen um Großstädte wie Nairobi und Mombasa meistens überfüllt und es kann zu stundenlangen Staus kommen. Die Städte hingegen wirken in den Feiertagen oft wie ausgestorben.

In den Städten werden Kirchen und Häuser oft mit bunten Girlanden und Ballons, Blumen und grünen Blättern geschmückt. Auch ein Weihnachtsbaum darf nicht fehlen! Hierfür werden traditionell Zypressen verwendet und prunkvoll geschmückt. Oft sieht man Kunstschnee vor beispielsweise Einkaufszentren oder anderen wichtigen Gebäuden. Hin und wieder sieht man sogar jemanden, der sich als Weihnachtsmann verkleidet. Er kommt aber nicht wie bei uns in einem Rentierschlitten, sondern auf dem Kamel, im Auto oder auch auf dem Fahrrad. In ländlichen Gegenden sind diese sehr westlichen Traditionen eher unüblich.

In den Ballungsgebieten wird Weihnachten meist im westlichen Stil gefeiert, in den ländlichen Gegenden haben die vielen verschiedenen Stämme hingegen ihre eigenen Traditionen beibehalten. Viele gläubige Christen gehen um Mitternacht an Heiligabend in die Kirche. Dort wird gesungen, Gedichte vorgetragen, getanzt und Krippenspiele werden vorgeführt. Nach dem Gottesdienst geht es für die jungen Menschen erst richtig los: oft wird bis zum Morgen gefeiert und getanzt. Auch am Weihnachtsmorgen finden Gottesdienste statt – wer nicht die ganze Nacht getanzt hat, kann auch hier das Weihnachtsfest feiern.

Das Weihnachtsessen ist ein wichtiger Bestandteil des kenianischen Weihnachtsfests. Meist wird mit Freunden und Nachbarn gegrillt, wobei z.B. Rind-, Hühner-, Schafs-, oder Ziegenfleisch serviert werden. Das bekannteste Weihnachtsessen ist „Nayama Choma“, gegrilltes Ziegenfleisch. Es gilt in Kenia wie auch in Tansania als Nationalgericht und bedeutet auf Kiswahili „Grillfleisch“. Es wird mit Reis und Fladenbrot gegessen. Einige Familien brauen für den wichtigen Anlass auch ihr eigenes Bier. Wer in der Stadt wohnt, trifft sich meistens mit Freunden oder der Familie in einer Bar oder einem Restaurant. Auch die Tradition des „Christmas Carolling“, das Umherziehen und Singen von Weihnachtsliedern, wird immer beliebter. Gruppen ziehen von Haus zu Haus und werden für ihr Singen mit kleinen Geldspenden oder Süßigkeiten belohnt. Die Spenden kommen meist der Kirche zugute. Die Schenkkultur ist in Kenia weniger ausgeprägt als beispielsweise in Deutschland, meist werden nur kleine Geschenke gemacht.

Der zweite Weihnachtsfeiertag wird, wie in vielen englischsprachigen Ländern, Boxing Day genannt. An diesem Tag wird weiter gefeiert, Familie und Freunde besucht oder man erholt sich von den vorherigen Feiern.

Quellen:

https://www.whychristmas.com/cultures/kenya.shtml
https://www.trafalgar.com/real-word/how-christmas-kenya-celebrated

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